Handekzem bei Neurodermitis: Ursachen, Symptome und Behandlung
Das Handekzem ist eine häufige Erscheinungsform der Neurodermitis (atopische Dermatitis) und betrifft Millionen von Menschen weltweit. Die Haut an den Händen ist besonders anfällig, da sie häufig Umwelteinflüssen ausgesetzt ist und im Alltag viel genutzt wird. Menschen, die an Neurodermitis leiden, sind oft besonders betroffen, da ihre Hautbarriere bereits geschwächt ist. In diesem Artikel beleuchten wir die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für Handekzeme bei Neurodermitis und empfehlen am Ende des Artikels fünf Cremes, die bei der Pflege der empfindlichen Haut helfen können.
Ursachen von Handekzemen bei Neurodermitis
Handekzeme entstehen durch eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren. Menschen mit Neurodermitis haben eine gestörte Hautbarriere, die weniger in der Lage ist, Feuchtigkeit zu speichern und die Haut vor Reizstoffen und Allergenen zu schützen. Dies macht sie anfälliger für Hautirritationen und Ekzeme. Die häufigsten Ursachen für Handekzeme bei Neurodermitis sind:
Häufiger Kontakt mit Reizstoffen: Chemische Substanzen wie Reinigungsmittel, Seifen, Desinfektionsmittel und bestimmte Kosmetika können die Haut an den Händen austrocknen und reizen, was zu Ekzemen führt.
Häufiges Händewaschen: Insbesondere in Berufen, in denen häufiges Händewaschen notwendig ist (z.B. im Gesundheitswesen), kann die ständige Feuchtigkeit und das Trocknen die Haut belasten und zu Ekzemen führen.
Allergene: Bei Menschen mit Neurodermitis kann der Kontakt mit Allergenen wie Nickel, Latex oder Duftstoffen zu einer allergischen Reaktion führen, die ein Handekzem auslöst.
Klima: Kalte, trockene Luft im Winter oder übermäßige Hitze im Sommer kann die Haut austrocknen und anfälliger für Risse und Irritationen machen.
Symptome von Handekzemen
Die Symptome von Handekzemen können von Person zu Person unterschiedlich sein und hängen von der Schwere der Erkrankung ab. Typische Anzeichen sind:
Trockene, schuppige Haut: Die Haut an den Händen kann trocken, rau und schuppig sein, besonders zwischen den Fingern und an den Handflächen.
Rötung und Entzündung: Betroffene Hautpartien können gerötet und geschwollen sein, was auf eine Entzündungsreaktion der Haut hinweist.
Juckreiz: Ein häufiges Symptom bei Handekzemen ist starker Juckreiz, der oft so intensiv sein kann, dass er den Alltag und den Schlaf stört.
Risse und Bläschen: In schwereren Fällen können schmerzhafte Risse oder kleine Bläschen entstehen, die nässen und sich infizieren können.
Verdickung der Haut: Bei chronischen Ekzemen kann die Haut durch ständiges Kratzen oder Reiben verdicken und lederartig werden.
Behandlung von Handekzemen bei Neurodermitis
Die Behandlung von Handekzemen bei Neurodermitis zielt darauf ab, die Hautbarriere zu reparieren, Entzündungen zu lindern und den Kontakt mit Reizstoffen und Allergenen zu minimieren. Hier sind die gängigsten Behandlungsansätze:
1. Vermeidung von Auslösern
Der erste Schritt in der Behandlung besteht darin, bekannte Auslöser wie aggressive Reinigungsmittel, Seifen oder allergieauslösende Stoffe zu vermeiden. Tragen Sie bei der Arbeit mit potenziellen Reizstoffen immer Schutzhandschuhe und wählen Sie milde, duftfreie Reinigungsprodukte.
2. Regelmäßige Feuchtigkeitszufuhr
Tägliches Eincremen ist entscheidend, um die Hautbarriere zu stärken und die Feuchtigkeit in der Haut zu bewahren. Wählen Sie eine reichhaltige Feuchtigkeitscreme, die auf empfindliche und atopische Haut abgestimmt ist, und tragen Sie diese nach jedem Händewaschen und vor dem Schlafengehen auf.
3. Topische Kortikosteroide
Für akute Ekzeme werden häufig topische Kortikosteroide verschrieben, um Entzündungen, Schwellungen und Juckreiz zu reduzieren. Diese Cremes sollten jedoch nur für kurze Zeit unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden, um Nebenwirkungen wie Hautverdünnung zu vermeiden.
4. Calcineurin-Inhibitoren
Alternativ zu Steroidcremes können Calcineurin-Inhibitoren wie Tacrolimus oder Pimecrolimus eingesetzt werden. Diese wirken entzündungshemmend, ohne die Haut zu verdünnen, und sind für die langfristige Anwendung geeignet, insbesondere in empfindlichen Bereichen wie den Händen.
5. Schutz der Hände
Verwenden Sie Schutzhandschuhe, um die Haut vor äußeren Reizstoffen und übermäßiger Feuchtigkeit zu schützen. Baumwollhandschuhe unter Gummihandschuhen sind geeignet, um die Hände trocken zu halten.
Fünf empfohlene Cremes für Handekzeme bei Neurodermitis
Die Wahl der richtigen Creme ist entscheidend für die Linderung der Symptome bei Handekzemen. Hier sind fünf Cremes, die speziell für die Pflege von neurodermitischer Haut an den Händen geeignet sind:
1. Eucerin AtopiControl Handcreme
Diese Creme wurde speziell für die tägliche Pflege von atopischer und trockener Haut entwickelt. Sie enthält Omega-6-Fettsäuren und Licochalcone A, die helfen, die Hautbarriere zu reparieren und Entzündungen zu lindern.
Vorteile: Frei von Duftstoffen, ideal für die tägliche Anwendung.
2. CeraVe Reparierende Handcreme
CeraVe enthält Ceramide, die dabei helfen, die Hautbarriere zu stärken und Feuchtigkeit zu speichern. Die Creme ist leicht, nicht fettend und zieht schnell ein.
Vorteile: Parfümfrei, ideal für empfindliche Haut.
Diese Creme enthält Kupfer- und Zinkkomplexe, die antibakterielle Eigenschaften haben und die Wundheilung unterstützen. Sie ist ideal für rissige, gereizte Haut an den Händen.
Vorteile: Beruhigt und schützt irritierte Haut.
4. La Roche-Posay Lipikar Xerand
Diese Handcreme enthält Thermalwasser und pflegende Inhaltsstoffe, die schnell einziehen und die Haut mit Feuchtigkeit versorgen, ohne einen Fettfilm zu hinterlassen. Sie ist ideal für trockene und empfindliche Hände.
Vorteile: Schnelles Einziehen, ohne zu fetten.
Diese reichhaltige Creme eignet sich besonders gut für raue, schuppige Haut. Sie enthält Urea (10%) , die insbesondere für schuppiger Haut geeignet ist.
Vorteile: Speziell für atopische Haut entwickelt, lindert Trockenheit und Juckreiz.
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Fazit
Handekzeme bei Neurodermitis können unangenehm und schmerzhaft sein, aber mit der richtigen Pflege und Behandlung lassen sich die Symptome effektiv in den Griff bekommen. Der Schlüssel liegt in der regelmäßigen Feuchtigkeitsversorgung, dem Schutz der Haut vor Reizstoffen und der Verwendung geeigneter medizinischer Cremes, um Entzündungen zu behandeln. Die oben empfohlenen Cremes bieten spezielle Pflege für neurodermitische Haut und helfen, die Symptome von Handekzemen zu lindern und die Hautbarriere wiederherzustellen.
Quellen
Weidinger, S., & Novak, N. (2016). Atopic dermatitis. Lancet, 387(10023), 1109-1122.
Bieber, T. (2008). Atopic dermatitis. New England Journal of Medicine, 358(14), 1483-1494.
Cork, M. J., & Danby, S. G. (2009). Epidermal barrier dysfunction in atopic dermatitis. Journal of Investigative Dermatology, 129(8), 1892-1908.
Autor: Dr. med. Yesser Falk